
Ein leckeres Essen hat seine ganz eigene Zauberkraft. Es weckt Emotionen und schickt den Geist auf Reisen, oft in längst vergessene Zeiten. Man isst etwas und plötzlich flackert eine Erinnerung hoch, man spürt diesen Geschmack und fühlt etwas, dass man vor vielen Jahren schon so gefühlt hat. Und dann plötzlich ist man wieder Kind und sitzt in Gedanken mit Mama, Papa und den zwei Brüdern am Tisch, hört die Stimmen, das Lachen und hat fast das Gefühl, eine Zeitreise zu machen.
Es gibt viele Gerichte aus meiner Kindheit, die diese Gefühle und Erinnerungen bei mir auslösen. Diese Bohnensuppe gehört dazu. Eine Suppe, die heute vielleicht gar nicht mehr so gekocht wird , aber die in meiner Kindheit regelmäßig zubereitet wurde.
Hausmannskost in Suppenform
Diese Suppe kam bei uns besonders oft im Sommer auf den Tisch. Meine Mutter holte frische grüne Bohnen aus dem Garten und saß mit meiner Oma auf der Hollywoodschaukel und schnippelte Bohnen. Mein Bruder liebt sie bis heute und auch ich fand sie immer großartig, was längst nicht für alle Suppen galt. Bei der Graupensuppe nahm ich gern Reißaus.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass meine Mutter die Suppe immer mit Kassler machte.
Meine Bohnensuppe wird mit Speck zubereitet, der richtig schön knusprig ausgebraten wird und dann in die Suppe kommt, um sein salziges, rauchiges Aroma an die Brühe abzugeben. Das ist einfach lecker und passt sehr gut zu dieser schönen Suppe.
Was auch unbedingt mit hinein gehört ist Bohnenkraut. Ohne Bohnenkraut fehlt der Suppe der letzte Kick. Wenn ich kein frisches Bohnenkraut bekommen kann, dann nehme ich getrocknetes.
Ohne Bohnenkraut koche ich keine Bohnensuppe. Manche Dinge gehören eben zusammen.
Bei den Kartoffeln, die als Einlage in der Suppe landen, nehme ich eine vorwiegend festkochende Sorte. Mehlig kochenden Kartoffeln zerfallen schnell in der Suppe und festkochenden Sorten bleiben häufig einen Tick zu fest.
Ich würde mir wünschen, dass du diese Suppe aus meine Kindheit mal probierst, falls du sie noch nicht kennen solltest. Vielleicht kennst du sie ja auch schon, dann fühle dich heute mal an dieses fantastische Süppchen erinnert. Es wird bei dir bestimmt auch mal wieder Zeit für einen Teller Bohnensuppe 🙂
Falls du eine Leidenschaft für leckere Suppen hast, dann probiere mal meine Hühnersuppe mit Nudeln
Zutaten:
- 600 g grüne Bohnen
- 500 g Kartoffeln, überwiegend festkochend
- 2 Möhren, in 1 cm Stücke gewürfelt
- 1 Zwiebel, mittelgroß
- 125 g durchwachsenen geräucherten Speck, gewürfelt
- 3 EL Olivenöl
- 20 g Butter
1 EL Mehl - 1,5 l Hühnerfond oder Gemüsebrühe
- 10 Stiele Bohnenkraut
- 4 Stiele glatte Petersilie, fein gehackt
- Salz und schwarzer Pfeffer
Anleitung
- Die Bohnen putzen und in ca. 2,5 cm lange Stücke schneiden. Die Kartoffeln schälen und in 2 cm große Stücke schneiden. Die Zwiebel fein würfeln. Bei der Hälfte des Bohnenkrauts die Blättchen zupfen und hacken.
- Einen großen Topf bei mittlerer Hitze heiß werden lassen und die Butter sowie 2 EL Öl in den Topf geben. Die Zwiebeln zufügen und 5 Minuten unter Rühren anschwitzen.Die Bohnen, Möhren und die Kartoffeln in den Topf geben und weitere 5 Minuten anschwitzen, dann das Mehl darüber verteilen und weitere 2 Minuten unter Rühren anschwitzen.
- Die Brühe / Fond angießen und die Bohnenkrautstiele zufügen. Aufkochen lassen, mit Salz und Pfeffer würzen und 20 Minuten zugedeckt bei milder Hitze köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit den Speck in einer Pfanne bei mittlerer Hitze langsam knusprig auslassen. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Nach Ende der Kochzeit die Bohnenkrautstiele entfernen. Den Speck sowie die gehackte Petersilie und das gehackte Bohnenkraut in die Suppe geben und die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.

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Bei uns kommt Kasseler rein.
LG
Alice
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So hat es meine Mutter auch oft gemacht ! Sehr lecker 😋
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